UnserDing (SR1) Radiokonzert mit Bakkushan in Saarbrücken

Und das nur für 100 auserwählte „Unser-Ding-Hörer“

Montag, 3. September 2012
Konzertbeginn: 20.00 Uhr
Studio Eins, Saarländischer Rundfunk

Den Spruch „Baby, Du siehst gut aus“ wird der ein oder andere womöglich schon irgendwo vernommen haben. Das Streetteam war schließlich mit den Guerilla-Marketing-Aktionen progressiv genug unterwegs. Aber wohin gehört dieser Spruch? Zu Bakkushan! Mehr Info's
Dabei handelt es sich um die Singleauskopplung der jungen Band. Während ihres Musikstudiums an der Popakademie in Mannheim gründete Songschreiber Daniel Schmidt zusammen mit Christian Kalle, Robert Kerner und Jan Siekmann im Juni 2007 die Gruppe. Der Name stammt aus dem Japanischen und beschreibt sinngemäß „eine Frau, die von hinten besser aussieht als von vorne“. Gute Sache!
Am 03.09.2012 machten wir uns auf den Weg nach Saarbrücken. Angekommen im SR-Sendesaal erwartete uns ein überaus freundlicher Empfang des SR-Teams, das uns direkt die Einlasskarten überreichten und uns den Weg zum Saaleingang erklärten.
Wer die Musik von Bakkushan kennt, weiß, man kann sich Vieles mit ihnen vorstellen, nur bloß kein Sitzkonzert - warum seht ihr hier.

Natürlich war es ein Sitzplatzkonzert. Und daher wollte die Stimmung zu Beginn auch nicht richtig überkochen. Der Sänger Daniel Schmidt bewies Animationstalent und schaffte es die Leute bis in die letzten Reihen mitzureißen. Wenn auch anfangs nur durch dezentes Klatschen. Spätestens beim Song „Du nervst weil… fuck you“ waren auch die letzten in den Bann gezogen. Bei der Nummer sollte man kurz daran denken, welche Personen einem „so richtig auf die Nerven gehen“, denen sei der Song gewidmet. Wenn man also wieder einmal nicht die richtigen Worte findet, kann man dies dem Song überlassen.

Hier ein Auszug aus der Lyrik:

Komm mir nicht mit "Geh mal da lang.",

komm ich gerade her!

Wie oft soll ich dir das bitte bitte noch erklären?

Komm mir nicht mit "Du, ich kenn dich!".

Ich kenn mich selbst ganz gut.

Komm mir nicht mit "Nur das Beste!"

Davon hab ich genug.

Komm mir nicht mit "Überleg mal."

Ich denk schon viel zu viel.

Und wer kennt das Gefühl nicht beim Gesprächspartner auf taube Ohren zu stoßen oder einfach genervt von der Diskussion zu sein. In solchen Momenten kann der Song uns Menschen optimal aus der Seele sprechen.
Und dann bereits nach dem vierten Song musste Daniel wieder eine spontane Aminmationseinlage bieten, da Gitarrist Robert eine Saite seiner Gitarre riss. Leider hatte er auch an keine weitere gestimmte Gitarre gedacht, weshalb das Publikum mit unangenehmen Programmlücken konfrontiert wurde, in der das Animationstalent der Band bewiesen wurde.
Die Fans der ersten Reihen hingen den Texten durchgehend an den Lippen. Mit ihrem aktuellem Album „Kopf im Sturm“ erreichten sie immerhin Platz 14 – da kann man so etwas auch erwarten. Man wurde dennoch das Gefühl nicht los auch auf viele „Unwissende“ zu geraten, die eher zufällig gewonnen hatten und sich vom Geschehen überraschen ließen. Neugewonnene Fans haben aber auch einen attraktiven Flair.
Außer der Ballade „Sag nur ein Wort“ fehlte kein Hit auf der Setlist.  Diesen Song haben sie „aufgrund der orchestralen Besetzung weglassen müssen.“ Und obwohl der Sänger bereits vor Konzertbeginn als „krank“ angepriesen wurde, gab er gutgelaunt alles. Natürlich sammelte er sich wiederholt Mitleid für seine Krankheit ein - aber wer würde das nicht tun. Für ihn gab es daher leider, abweichend aller Rituale, an diesem Tag nur Wasser.

Als Einleitung für den letzten Song vor der Zugabe erzählte der charmante Daniel Schmidt „wir wollten auch unbedingt in einem Titel eine Mitgröl-Einlage, die sofort jeder behält.“ Daraus wurde dann der Song „Besser geht’s nicht“. Dort übernahm das Publikum die Backings während des gesamten Songs. Der Band schien dies gefallen zu haben.
Anschließend fegten sie mit dem Song „Böse Mädchen feiern besser“ durch die Menge. Der Song ist bisher nur auf EP erschienen und auf beiden veröffentlichten Alben nicht verewigt. Trotzdem feierte er überdurchschnittliche Bekanntheit. Jetzt war die Stimmung heiß – ob dies nun an der Songauswahl oder nur am Sänger Daniel liegt, bleibt offen. Uns hat e(r)s jedenfalls sehr gut gefallen.

Natürlich wurden die Fans zu guter letzt noch verwöhnt und standen für Autogramme & Fotowünsche zur Verfügung. Eine geschickte Art den Merchandiseverkauf anzukurbeln. Jedenfalls tauchten sie zeitnah nach kurzer „Auffrisch-Pause“ bei ihren Fans auf – keine Spur von Starallüren. Jetzt war der Moment für uns zu gehen.

Alle kommenden Konzerte sind, aufgrund der Erkrankung des Sängers, bis auf weiteres, abgesagt.