Montag, 19. Januar 2015

Curse ist zurück (Mannheim 13.01.2015)

Genau 6 Jahre ist es her, als CURSE mitteilte der Öffentlichkeit den Rücken zu kehren - umso erfreulicher bzw. überraschender kam die Nachricht.


Nachdem wir uns direkt am 31.10.2014 sein neues (unglaublich gutes) Album „Uns“ anhörten, waren wir hellauf begeistert. Es ist ein ganz neuer Curse, der immer noch seinen alten Flair behalten hat. Dennoch ist er gereift und hat viele sozialkritische und emotionale Texte verarbeitet. Man bemerkt sofort, dass ihn die Jahre geprägt haben.
Curse hat lange auf sich warten lassen, nicht nur mit der Rückkehr auf die Bühne, sondern auch mit der Eröffnung des Abends. Als dann aber der Salbeitee durchgezogen war, konnte der Abend starten (und es war ja nur ca. eine Stunde zu spät). Mit den ersten Sekunden spürte man die Sehnsucht nach der Bühne. Er hat nichts verlernt, kann das Publikum mit seiner grandiosen Stimme in Trance versetzen. Ob er Geschichten erzählt oder Texte vorrappt, man muss ihm einfach folgen. Vielleicht sollte ihm mal einer sagen, dass er auch eine Tour als „Geschichtenerzähler“ starten könnte. Rein mit seiner Sprechstimme hätte er eine sichere Geldquelle.
Zitat der Alten Feuerwache, Mannheim: „Musikalisch brechen große Drums durch ausgedehnte Arrangements, sehr nahe und emotionale Strophen enden mit buchstäblichen Pauken und Trompeten im Refrain – und werden mit dem nächsten Schlag wieder klein und greifbar.“ Ja, leider waren es zu große Drums, … der Sound in der Alten Feuerwache war leider wieder etwas zu basslastig und daher dröhnend für den Zuhörer.
Der komplexeste Rapper des Landes besinnt sich auf die Essenz seiner Kunst und findet Worte, die schwer zu Beschreibendes berührbar und erlebbar machen. So flossen selbst bei eingefleischte HipHop-Fans die Tränchen. Bei „Und was ist jetzt“ erzählte jeder irgendwie seine eigene Geschichte, als der ganze Saal seinen Worten folgte. Aber nicht nur alte Lieder wurden gleichermaßen angenommen. Spätestens bei „Herz zurück“ bebte die Alte Feuerwache und niemand konnte mehr stillstehen.
Auch die vielen Parts bei denen andere Musiker im Original beteiligt waren, wurden vom Publikum oder von Curse selber absolut authentisch dargeboten. Wenn selbst die Stimme nicht reicht, ist es eine charmante Lösung das Publikum singen zu lassen. Damit kann man sich mit gutem Gewissen die Gastmusiker sparen. 


Es war ein Spektakel, dass wir so schnell nicht vergessen werden. TOP! Absolute Konzertempfehlung!