Nachdem wir uns direkt am 31.10.2014 sein neues (unglaublich
gutes) Album „Uns“ anhörten, waren wir hellauf begeistert. Es ist ein ganz
neuer Curse, der immer noch seinen alten Flair behalten hat. Dennoch ist er
gereift und hat viele sozialkritische und emotionale Texte verarbeitet. Man
bemerkt sofort, dass ihn die Jahre geprägt haben.
Curse hat lange auf sich warten lassen, nicht nur mit der
Rückkehr auf die Bühne, sondern auch mit der Eröffnung des Abends. Als dann
aber der Salbeitee durchgezogen war, konnte der Abend starten (und es war ja
nur ca. eine Stunde zu spät). Mit den ersten Sekunden spürte man die Sehnsucht
nach der Bühne. Er hat nichts verlernt, kann das Publikum mit seiner grandiosen
Stimme in Trance versetzen. Ob er Geschichten erzählt oder Texte vorrappt, man
muss ihm einfach folgen. Vielleicht sollte ihm mal einer sagen, dass er auch
eine Tour als „Geschichtenerzähler“ starten könnte. Rein mit seiner
Sprechstimme hätte er eine sichere Geldquelle.
Zitat der Alten Feuerwache, Mannheim: „Musikalisch brechen
große Drums durch ausgedehnte Arrangements, sehr nahe und emotionale Strophen
enden mit buchstäblichen Pauken und Trompeten im Refrain – und werden mit dem
nächsten Schlag wieder klein und greifbar.“ Ja, leider waren es zu große Drums,
… der Sound in der Alten Feuerwache war leider wieder etwas zu basslastig und
daher dröhnend für den Zuhörer.
Der komplexeste Rapper des Landes besinnt sich auf die Essenz
seiner Kunst und findet Worte, die schwer zu Beschreibendes berührbar und
erlebbar machen. So flossen selbst bei eingefleischte HipHop-Fans die Tränchen.
Bei „Und was ist jetzt“ erzählte jeder irgendwie seine eigene Geschichte, als
der ganze Saal seinen Worten folgte. Aber nicht nur alte Lieder wurden
gleichermaßen angenommen. Spätestens bei „Herz zurück“ bebte die Alte
Feuerwache und niemand konnte mehr stillstehen.
Auch die vielen Parts bei denen andere Musiker im Original
beteiligt waren, wurden vom Publikum oder von Curse selber absolut authentisch
dargeboten. Wenn selbst die Stimme nicht reicht, ist es eine charmante Lösung das
Publikum singen zu lassen. Damit kann man sich mit gutem Gewissen die
Gastmusiker sparen.
Es war ein Spektakel, dass wir so schnell nicht vergessen
werden. TOP! Absolute Konzertempfehlung!