Der Schlager ist tot? Von wegen!
Schlager ist zurzeit mehr denn je angesagt. Helene Fischer
und Co erleben einen Boom, der Jung und Alt verbindet und gemeinsam feiern
lässt.
Genau deshalb waren wir für Euch auch mal auf einer
SWR4-Veranstaltung. Dort hatten wir mehr Spaß als gedacht. Und ihr werdet es
nicht glauben, dieser Schlagermarathon begann schon um 14 Uhr und dauerte
sieben Stunden.
Die Mischung machte es aus: Im Innenraum tanzten
bunt-geschminkte Jugendliche, in die Jahre gekommene Frauengrüppchen und ältere
Männer und Frauen im Paartanz. Rund um alles bunt gemischt und gute Stimmung!
Mit dabei waren Schlagergrößen, wie Nino de Angelo, Andrea
Berg oder Helene Fischer und Sternchen, wie Kristina Bach und Simone. Es
moderierte Michael Branik, der für eingesessene Schlagerliebhaber wohl auch
eine Größe ist. Wir kannten ihn bis dahin nicht.
Die Show startete mit Michael Hirte. Das ehemalige
„Supertalent“ war sehr verhalten und trug mit seiner Mundharmonika leider nicht
unbedingt zur Einstimmung in den Abend ein. Da musste schon ein Micki Krause
her, der die gesamte Halle zum Ausrasten brachte. Er spielte seine
Mallorca-Klassiker und zusätzlich Songs von Markus Becker („Das rote Pferd“).
Da war die Stimmung in der Schleyerhalle sehr groß und das
Bier floss schon um 15:30 Uhr in Massen (Böse Zungen könnten jetzt behaupten,
dass dies alles nur mit Alkohol auszuhalten sei). Jetzt lag der technische
Leiter aber ein bisschen falsch, denn jetzt kamen wieder Künstler, die die
Stimmung nicht halten konnten.
Es dauerte dann wieder bis ca. 17:00 Uhr, dann
betrat Andrea Berg die Bühne betrat. Sie performte gekonnt professionell und
präsentierte ihre aktuellen Stücke und den bekanntesten aller ihrer Songs „Du
hast mich tausendmal belogen“. Der für sie angereiste Fanclub hätte schon
alleine für genug Stimmung gesorgt, doch auch jeden anderen riss es von den
Sitzen. Denn, das könnt ihr Euch nicht vorstellen, im Schlager wird man einfach
mitgezogen. Andrea bekam von ihren Fans Rosen, Kuscheltiere und
selbstgebastelte Briefe, die sie gerne mitnahm.
Die Auftritte von Patrick Lindner und GG. Anderson waren
erschreckend. Ja, es tut mir leid, es ist nicht anders zu sagen. Diese beiden
Männer kennt man seit über 30 Jahren auf der Bühne und man muss ihnen auch den
Respekt dafür zollen, dass sie solche Shows noch durchziehen, aber manchmal
sollte man auch den Jungen das Feld überlassen. Mir jedenfalls war es nicht
geheuer, dass die Schlageropas dort „tanzten“. Und auch im Backstage später,
haben diese beiden sich nicht blicken lassen.
Später folgte noch Michelle, die eigentlich nur ihr Programm
abspulte und nicht dieses sympathische Alles-ist-super-Schlager-Image
verkörperte. Erst bei Helene Fischer stand der ganze Saal wieder. Alle feierten
sogar die unbekannteren Lieder mit. Obwohl sie noch nicht auf der Bühne stand,
war der Lärm in der Halle nach ihrer Ankündigung ohrenbetäubend. Sie kam heraus
und strahlte eine unglaubliche Freundlichkeit aus. Als dann zum Schluss ihr
Lied „Zaubermond“ kam und sie mit einer überlebensgroßen Figur (die auch
während ihrer Tournee verwendet wurde) auf der Bühne tanzte, war jeder gerührt.
Sehr schön.
Ein weiteres Highlight stellte Nino de Angelo dar.
Angekündigt wurde er mit seiner überaus schwierigen Lebensgeschichte (schwere
Krankheiten, tiefe Liebe inkl. Trennung). Alleine durch diese gekonnte
Anmoderation wurde er jubelnd empfangen. UND, man merkte ihm nichts von
etwaigen Problem an. Er war der routinierte Schlagerstar mit bekannten und
mitreißenden Liedern und einer Tiefe in der Stimme, die den Zuhörer in den Bann
zieht. Als dann zum Schluss noch sein bekanntester Hit „Jenseits von Eden“
folgte, waren die Zuschauer ganz auf Ninos Seite und wollten immer mehr!
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