Montag, 23. Juli 2012

Das Fest Karlsruhe (20. - 22.07.2012)

Ihr wart nicht beim “Fest“? FEHLENTSCHEIDUNG!

- Ein unschlagbares Line-Up, das seines Gleichen sucht -

Das Fest, laut Culcha Candela eins der geilsten Festivals in Europa, fand am jetzigen Wochenende in der Günther-Klotz-Anlage statt. 50.000 begeisterte Zuschauer fanden am Fest-Freitag den Weg zu einer grandiosen Party. 32.000 alleine im kostenpflichtigen Bereich, aufgeteilt auf eine große Fläche und zwei Hügel. Für den Fest-Samstag erschienen 50.000 nur für den kostenpflichtigen Bereich. Und wie immer, wir waren für Euch dabei ;)


Das Fest lehnt mit seiner Aufmachung an einen “Freizeitpark der Musik“ an. Mit Verkaufsständen, die jedes Herz höher schlagen lässt, konnte im gesamten Arsenal gepunktet werden. Ob Informationen, Schmuck, Kleidung oder Fest-Accessoires - die Besucher waren begeistert. So berichtet Lydia: „ Ich habe so etwas noch nie gesehen, ich bin zum ersten Mal auf dem Fest und weiß gar nicht, wo ich zuerst hingehen soll.“
Aber Freunde, lasst Euch eins gesagt sein: Auch ohne vollen Geldbeutel konnte man durchaus hörenswerte Musik genießen. Aus diesem Grund verschlugen uns samstags die ersten Wege zur Zeltbühne.

Dort erwarteten die Jungs von „Most Wanted Monster“, eine schwitzende Musik-Band aus Karlsruhe, wie sie sich selbst liebevoll beschreiben. Eigentlich sind sie im Elektro-Rock-Genre ansässig und sind seit 2 Jahren darin aktiv. Während unseres Interviews kamen sie in‘s Schwitzen - ob es an den Fragen oder an den Temperaturen lag, bleibt offen. Stattgefunden hat das Gespräch in ihrem Tourbus, vielleicht eher Tourvan, … belassen wir es erst einmal bei “Van“.
Freundschaft bildet das Grundgerüst dieser Band, sowohl musikalisch, als auch privat. Aus unterschiedlichen Bands haben sich die sechs Freunde zusammengeschlossen.



Aber was bedeutet eigentlich der Bandname? Wenn wir uns die smarten Jungs anschauen, denkt man an Vieles - aber nicht an gesuchte Monster. So tiefgründig ist auch die Story über die Findung des Namens, nämlich keine! Er wurde einfach gefunden, ohne tieferen Sinn. Leicht zu merken mit dem MWM. Obwohl die Bandmitglieder alle zu einem ordentlichen Beruf hinarbeiten, sehen sie momentan ihre Zukunft schwarz. Allerdings hätten sie großes Interesse an einer Deutschlandtour. Der erste Meilenstein wird im Februar gelegt, denn dann beginnt die Albumproduktion. Im Sommer soll das “heiße Teil“ auf den Markt geschmissen werden. Es soll insgesamt geiler, schneller, besser werden. Sie wünschen sich für diese Produktion ein größeres Label, das eine unterstützende Funktion bei der Tourplanung übernehmen soll.
Der neuste Song von MWM „For you“ handelt nach Aussage des Sängers Matthias Borutta von Trennungsschmerz und Liebeskummer. Er war zwar eine Wochenendaktion, dennoch autobiographisch. Aber wenn diese Aktionen weiterlaufen sollen, muss bei MWM eine merkenswerte Entwicklung ankommen. Die Band sieht sich in einer Entwicklungsphase, die weiterhin ansteigend verlaufen sollte. Wäre dies nicht der Fall, denken sie zukünftig auch über andere Projekte nach.
Dass die Entwicklung allerdings schon angelaufen ist, beweißt der Song „Disco Stu“, der während der Gründungsphase geschrieben wurde. Hier ein Auszug des aussagekräftigen Textes:

We are the crowd, we are the people, we aren’t proud of this cathedrale...
(Wir sind die Masse, wir sind die Leute, wir sind nicht stolz über diese Kathedrale) ?!?!

Diese Lyric ist ein hochklassiger Beweis für eine Mischung aus Hitze und Mojito im Studio.
Den tieferen Sinn dieses Verses lassen wir besser unkommentiert.
Zu guter Letzt empfehlen die Jungs die Band „Heisskalt“, die sie in Nürtingen auf einem Festival kennen gelernt haben.


Der erste Einfall ist meist der Beste, manchmal sollte man(n) vielleicht doch ein zweites Mal darüber nachdenken:

Karlsruhe ist cooler als Mannheim, weil…
-    es Karlsruhe ist, wir sind hier aufgewachsen.

Wir spielen lieber OpenAir, weil…
-    wir Regen mögen und ein Sommerfeeling eintritt und man nicht so schnell schwitzt. (hä?)

Wir leben unsere Musik, weil…
-    wir Freunde sind, nur uns haben und auch privat unsere Musik hören würden.

Frauen haben in unserer Band nichts zu suchen, weil…
-    wir schon genug Frauen in der Band haben. (lachen)

Ohne Bier geht es nicht, weil…
-    es ohne Bier nicht geht.



Vielleicht doch ein wenig einfacher für die Jungs: Entscheidungen treffen
(Die Entscheidung viel auf die rot markierten Wörter)


Hund-KatzeMaus (...und nochmal...)
Hund-Katze
BMW-Audi
Heidi Klum-Naomi Campbell
Band-Liebe(Also Frauen: Finger weg)
Bier-Tequilla
Worte-Taten
Kinder-Porsche
Merkel-Obama
Couching-Aktivsport
Langschläfer-Frühaufsteher(Eher unfreiwillig)
Arm mit Musik-Reich ohne Musik

Anschließend haben wir uns den Auftritt selbstverständlich angesehen und waren sehr überrascht, wie MWM das Publikum, trotz Regens, zum Tanzen (eher Headbangen und Pogen) brachte. Es waren stolze zwei Regenschirme aufgeklappt - einer davon war unserer. Aber: Mit Most Wanted Monster geht die Sonne auf – Japanisches Sprichwort oder doch nur ausgedacht vom Gitarristen?



Naja, dann mal zur Hauptbühne.
Wir werden Euch jetzt nicht mit altbekannten Details zudröhnen, über die jeder Redakteur schreibt. Aber trotzdem hier ein paar Impressionen unsererseits.
Rapper und Echopreisträger Casper mitgenommen und für gut befunden. Sehr einfach gehaltene Bühnen- und Licht-Show, die mit sprachlichen Stilmitteln überzeugte und das Publikum zu ekstatischen Jubelschreien führte. “Unzerbrechlich“ gut: Casper gibt alles – und gewinnt. Vor kurzer Zeit kannte man ihn nur in gewissen Kreisen, heute ist er das Talent mit Nummer 1-Album. Vor zwei Jahren noch auf der Zeltbühne, heute schon auf der Hauptbühne. Während seines Auftrittes rennt er von der einen Bühnenecke zur anderen. Seine Ansagen waren überaus “symbadisch“, wie man es in Karlsruhe nennen würde. Die Band des Bielefelders setzt ihn perfekt in Szene. Das Publikum lässt sich davon tragen, egal, ob gerade HipHop, Rock oder Elektro-Mischungen geboten werden. Auch der Nieselregen störte hierbei niemanden. Der Auftritt des 29-jährigen war durchaus gelungen und seine tiefgründigen Texte mit rauem Sprachgesang das Sahnehäubchen.

Nach Cas, wie die Fans ihn nennen, stürmte Deichkind mit ausgefallenen Kostümen die Bühne und brachte ganz Karlsruhe zum Beben. Ist es eine Marketing-Strategie das scheinbar „hässliche“ eines Menschen herauszuarbeiten oder soll hier reine Provokation stattfinden?



Egal, was es war, es war eine abwechslungsreiche Show, bei der wirklich niemandem langweilig werden konnte. Ein besonderes Highlight war das Durchqueren der Menschenmasse mittels eines großen Fasses.. Auch für das Wohlergehen des Publikums wurde gesorgt: Nach der Wodka-Zitrone-Überflutung sorgte eine Federkanone für die Festsetzung auf der Haut. Welch‘ Fest.


Während des Wartens auf Culcha Candela kamen wir in den Genuss von Curbside Prophets. Die Band setzt sich aus vier Jungs aus Karlsruhe zusammen, die mit Surf-Rock-Reggae-Musik  animieren.
Deren Motto ist: “Erlaubt ist, was gefällt“ und genauso präsentieren sie sich auch. Gemeinsam mit Special Guest Max Giesinger sorgten sie im letzten Teil des Sets für Stimmung. Dies bestand aus zwei Covern und einem eigenen Song “Dach der Welt“. Beim Betreten der Bühne breitet sich eine Hysterie unter den Fans aus, die scheinbar nur seinetwegen angereist sind. “Ich möchte zeigen, dass ich Musiker bin.“ eröffnet Max sein Set.
Aufgeregt und überwältigt präsentiert sich der “The Voice“-Finalist der Menge. Spätestens bei seiner ersten Single “Dach der Welt“ wusste jeder wo er zu Hause ist: Nämlich auf der Bühne. Nun übernahm der Curbside Prophets-Sänger, Justin Nova (33) wieder die Leitung und heizte mit “Sex on fire“ die Menge ein. Mit unverwechselbaren Sound, bekannter Besetzung (Michael Koshorek, Gitarrist der Söhne Mannheims) und vielen weiteren Gastmusikern brachte die Band den Zuschauern ein unverwechselbares Feeling.





Nachdem genug “gereggaet“ wurde und die Stimmung auf dem Höhepunkt war, ging für die Zuschauer das Warten los. Culcha Candela, die zum dritten Mal auf “Das Fest“ spielten, zeigten sich begeistert von der einmaligen Kulisse. Sie brachten direkt einen Knallerhit nach dem anderen. Jedes Lied konnte von der Masse mitgegrölt werden. Aber nicht nur die Gesangsstücke tragen zu der ausgelassenen Stimmung im Publikum bei. Auch die lasziven Tanzeinlagen der sex(y) Berliner Jungs führt bei den Mädels zu ekstatischen Schreien.
 
Nachdem die Menschen sich ausgepowert waren und die viel verlangte Zugabe begonnen hat, stoppten die “Blaumänner“ für eine kurze Atempause ihren “hamma“ Auftritt. Sie planten einen Guiness-Weltrekord, bei dem die größte Masse an Menschen die “Hamma-Choreographie“ tanzen. Laut CC wurde dieser geknackt. Eine schöne Erinnerung, die jeder Zuschauer mit nach Hause nehmen kann.
Von den Jungs hätten wir gerne eine “Flätrate“!



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